Mateo (17) bereitet sich darauf vor, nach Los Angeles auszuwandern, um seine arme Familie in ihrem kleinen zapotekischen Dorf im Süden Mexikos zu unterstützen. Aber bevor er aufbrechen kann, verlangt der Anführer einer örtlichen Gang, dass er einen Mord begeht, um aufgenommen zu werden. Eine Geschichte über den Wert der Familie, Bruderliebe und den Kampf eines hoffnungsvollen jungen Mannes für ein besseres Leben in einer Welt voller Gewalt und Ungerechtigkeit.
Das Drehbuch basiert auf 13 Jahren Freundschaft und Beobachtungen, auf wahren Geschichten und einem sehr realen kollektiven Kampf. Beinahe der gesamte Film wurde in dem kleinen Dorf Santa Ana del Valle gedreht. Dementsprechend setzt sich der ganze Cast aus lokalen Dorfbewohnern zusammen. Laien, die für ihre Rollen nicht auf schauspielerische Erfahrung, sondern auf ihre einzigartigen persönlichen Lebenserfahrungen zurückgreifen und damit den verschiedenen Charakteren der Geschichte Lebendigkeit und Authentizität einhauchen. Der Film ist eine Darstellung des zapotekischen Überlebenskampfes in den bäuerlichen Tälern der Region Oaxaca im Süden Mexikos, porträtiert von den realen Menschen, die mit diesem Kampf jeden Tag konfrontiert werden.
Meine Vorstellung von Familie wurde schon in jungen Jahren zerstört, als sich meine Eltern scheiden ließen. Mit der Zeit bildete sich eine weitverzweigte Patchwork Familie, die schon von klein auf meine Sehnsucht nährte, mehr über andere Kulturen zu lernen. So war es auch keine Überraschung, dass ich im Jahr 2000 meinen Bachelor in Anthropologie abschloss und für ein Jahr fortzog, um in dem kleinen Ort Santa Ana Del Valle in der Provinz Oaxaca im Süden Mexikos zu leben. Dort arbeitete ich als Ethnologe und hatte die Chance enge Freundschaften zu knüpfen und die zapotekische Kultur aus erster Hand kennenzulernen. Ihre reziproken Strukturen gesellschaftlicher Organisation, ihre starken familiären Werte und ihre jährliche Fiesta faszinierten mich. Ihr täglicher Überlebenskampf hat bei mir für immer einen tiefen Eindruck hinterlassen hat.
Um zu überleben werden Familien auseinandergerissen, da einzelne Familienmitglieder die gefährliche und qualvolle Reise über die amerikanisch-mexikanische Grenze antreten müssen. In Los Angeles arbeiten sie illegal, viele von ihnen werden ausgenutzt. Trotzdem bilden dieses kollektive Opfer und die Dollars, die sie nach Hause schicken, die Lebensader, die ihr Dorf lebendig hält. Bei ihrer Rückkehr bringen die Migranten den Komfort des 21. Jahrhunderts und eine große Portion amerikanischer Popkultur mit nach Hause, typische Los Angeles Straßengangs inbegriffen.
In den letzten zwölf Jahren habe ich meine guten Freunde in Santa Ana del Valle viele Male besucht und fühle mich verpflichtet, ihre Geschichte zu erzählen. LOS ÁNGELES ist mein Weg meine Erfahrungen persönlich zu verarbeiten und zu teilen. Lose in den Fußstapfen des italienischen Neorealismus folgend, habe ich zehn Jahre Freundschaft und Beobachtungen in einer Storyline verdichtet und in ein Drehbuch geformt. Ich habe es mit der Idee geschrieben, dass meine Freunde, die tatsächlichen Dorfbewohner (Laien), sich im Film selbst darstellen, eine filmische Form, die mir in der Vergangenheit viel Freude und Befriedigung bereitet hat.
Die Geschichte ist fest im Dorf verankert. Sie gibt denjenigen eine Stimme, die zuhause zurückgeblieben sind, denjenigen, die nachhause zurückkehren und den Jugendlichen, die kurz davor stehen zum ersten Mal fortzugehen. Es ist die Geschichte einer ethnischen Minderheit in einer vergessenen Ecke Latein Amerikas, deren Kampf ein Beispiel für die universellen Werte familiärer Kraft und brüderlicher Liebe ist - Werte, die in allen Kulturen existieren trotz aller Widrigkeiten.
REGISSEUR/AUTOR Damian John Harper
PRODUZENTEN Jonas Weydemann, Jakob D. Weydemann
CO-PRODUZENTEN Frank Evers, Helge Neubronner, Andreas Eicher
REDAKTION ZDF Katharina Dufner
PRODUKTIONSLEITERIN Linda Ramos
KAMERAMANN Friede Clausz
SZENENBILDNER Adán Hernández
KOSTÜMBILDNERINNEN Abril Alamo, Felicitas Adler
SOUND DESIGNER Gregor Bonse
KOMPONIST Gregor Bonse
CUTTERIN Lorna Hoefler Steffen